Matthew Weiner

alles über Heather

Rowohlt, Fr. 22.50
Das erste Buch des Schöpfers von Mad Men: Ein kleiner Band. Ein großer Roman. Mark und Karen Breakstone haben spät geheiratet. Bald kündigt sich Nachwuchs an, die Tochter wird auf den Namen Heather getauft, und die kleine, wie es scheint, recht perfekte Familie lebt ihr von materiellen Sorgen freies Leben in Manhattan. Doch das Dreieck Vater-Mutter-Kind ist labil. Heather, das von allen vergötterte Mamakind, verändert sich, als sie in die Pubertät kommt, sie wendet sich von der Mutter ab, die das nicht verkraftet. Parallel erzählt Matthew Weiner das Schicksal von Bobby Klasky, Kind einer drogensüchtigen Prostituierten, geboren in die Hölle hinein. Sein Lebensweg führt ihn nach einer Vergewaltigung ins Gefängnis, wo ihm der letzte Rest von Mensch-lichkeit abhanden kommt. Als sich die beiden Geschichten kreuzen, kann es nur zur Katastrophe kommen. Und im Mittelpunkt steht, ohne es zu wissen, Heather.

Irene Dische

SCHWARZ AUF WEISS

Hoffmann & Campe, Fr. 36.50»
Eine Abrechnung mit dem Ameri-kanischen Traum und, nebenbei bemerkt, tolle Unterhaltung.«
Die Zeit.
Manche Geheimnisse sind so groß, dass wir sie nicht nur vor der Welt, sondern auch vor uns selbst verstecken müssen. Es beginnt als Liebesgeschichte. Im New York der frühen 70er Jahre werden Lili und Duke ein Paar: Sie, die Tochter einer weißen Intellektuellen-Familie, mit allen Möglichkeiten aufgewachsen, die sich jedoch für die Arbeit als Krankenschwester entschieden hat und er, der schwarze junge Mann aus dem Süden. Sie leben eine Liebe, die verheerende Zerstörung in Kauf nimmt und doch alles zu verzeihen scheint. Während Duke zu einem gefeier-ten Weinexperten avanciert, wird die verträumte Lili als Model entdeckt. Ihr gemeinsames Leben entwickelt sich schnell zu einem rasanten Auf und Ab, voller Möglichkeiten, Verführungen, Rückschläge. Ihre Liebe scheint jedoch unzerbrechlich. Erkennt Duke jede noch so kleine Facette eines besonderen Weines, so entgehen ihm meist die Hinterge-danken und Manipulationen der Menschen. Ganz anders Lili, die wie gemacht scheint für das Spiel mit der Oberfläche, das die Mode- und Werbewelt beherrscht.....

Hg Lawrence Block

Highthawks

Stories nach Gemälden von Edward Hopper

Droemer, Fr. 42.50
Hopper ist Kult: 17 Stories von namhaften US-Autoren zu berühmten Gemälden des weltbekannten Malers. Jedes Bild erzählt eine Geschichte. Für die Gemälde von Edward Hopper (1882 - 1967), einer Ikone der modernen amerikanischen Malerei, gilt das in besonderem Maße. Seine Porträts von Menschen, die auf rätselhafte Weise in ihre Einsamkeit versunken scheinen, lassen der Phantasie einen weiten Spielraum. Siebzehn renommierte US-Autoren haben sich inspirieren lassen, jede(r) von einem anderen Bild. Ihre Geschichten setzen dort an, wo das Gemälde als Moment-aufnahme zwangsläufig aufhören muss, erzählen weiter, was verborgen in der Mimik, der Körpersprache der Figuren und in der festgehaltenen Szene zu erspüren ist. Entstanden ist eine vielschichtige, faszinierende Kollektion von Stories über die menschliche Existenz und ihre Abgründe. Realistisch, anrührend, beunruhigend - immer aber fesselnd und überraschend. Mit Geschichten von Stephen King, Michael Connelly, Lee Child, Jeffery Deaver, Joyce Carol Oates, Lawrence Block u.a.

Marcus Braun

der letzte Buddha

Hanser Berlin, Fr. 27.90

1995 erkannte der Dalai Lama in einem sechsjährigen Jungen den elften Panchen Lama, den zweithöchsten Würdenträger Tibets. Chinas Regierung zog den Jungen aus dem Verkehr und installierte an seiner Stelle den Sohn regimetreuer Kader. Marcus Braun lässt den echten Heiligen zwanzig Jahre später wieder auftauchen - in Los Angeles, als Surfer. Als Jonathan erfährt, wer er in Wahrheit ist, unterzieht er sich einem Lama-Coaching, das ihn schnell an seine Grenzen führt. Überraschend erhält er eine Einladung aus China. Als sich der echte und der falsche Panchen Lama gegenüberstehen, geraten alle Gewissheiten ins Wanken. Der neue Roman eines der originellsten deutschsprachigen Autoren.

Marcus Braun wurde 1971 in Bullay an der Mosel geboren. Er studierte Germanistik und Philosophie in Mainz und Berlin. 1999 erschien sein Debütroman Delhi, zuletzt (2007) der Roman Armor.

Hannah Kent

Wo drei Flüsse sich kreuzen

Droemer, Fr. 27.90
Der neue Roman "Wo drei Flüsse sich kreuzen" von Bestseller-Autorin Hannah Kent ist ein mitreißendes Drama um die Macht von Angst und Aberglaube - basierend auf einer wahren Geschichte aus dem 19. Jahr-hundert. Irland 1825: Die 14-jährige Mary soll der verwitweten Bäuerin Nora mit deren schwer behindertem Enkel Michael zur Hand gehen. Der kleine Junge, so munkelt man im Dorf, sei ein Wechselbalg, ein Feenkind, und mache die Kühe krank. Mary gibt nichts auf das Gerede, doch als Nora davon hört, reift in der einsamen, verzweifelten Frau eine ungeheuer-liche Idee: Wenn es ihr gelingt, den Wechselbalg zu vertreiben, würde sie den gesunden Michael wiederbekom-men und endlich wieder eine echte Familie haben. Getrieben von Angst und Aberglaube und unterstützt durch die geheimnisvolle Kräuterfrau Nance ist sie bald bereit, alles zu versuchen - und Mary fällt es immer schwerer, sich gegen die beiden Frauen durchzu-setzen.
Hannah Kent gelingt es durch ihre kristallklare Sprache erneut, eine grausame und wahre Geschichte eindringlich zu erzählen; die rauhe Schönheit Irlands verschmilzt mit dem Seelenleben ihrer Figuren, die dem Leser, wie schon in ihrem Debüt-Roman "Das Seelenhaus", ganz nahe kommen.

Colson Whitehead

Unterground Rail Road

Hanser, Fr. 33.50
Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baum-wollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht - doch wie und wohin? Da hört Cora von der Under-ground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberau-bende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit? Colson Whiteheads Roman ist eine virtuose Abrechnung damit, was es bedeutete und immer noch bedeutet, schwarz zu sein in Amerika.

Whitehead erhielt den Whiting Writers Award (2000) und den Young Lion's Fiction Award (2002) und war Stipendiat der MacArthur „Genius" Fellowship. Für seinen Roman Underground Railroad wurde er mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer-Preis 2017 ausgezeichnet.